
Hilfe für Stammesangehörige auf Mindanao
Projekte:
Schul- und Berufsausbildung für Stammeskinder aus den Bergregionen Mindanaos
Region:
Philippinen, Insel Mindanao, Provinz Cotabato
Ziel:
Verbesserung der Lebensbedingungen für die Urbevölkerung in abgelegenen Bergregionen
Maßnahmen:
Notfallhilfe
Verbesserung der Infrastruktur
Förderung der Schul- und Berufsausbildung
Die indigenen Völker der Insel Mindanao
Mindanao ist die zweitgrößte Insel der Philippinen und mit rund 25 Millionen Menschen ist sie ein bedeutendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum.
Die Insel beheimatet eine Vielzahl indigener Völker, die zusammen als "Lumad" bezeichnet werden. Zu den Lumad-Gruppen gehören unter anderem die Manobo, T'boli, B'laan, Higaonon, Subanon, Mandaya, und viele andere. Schätzungen zufolge machen die Lumad etwa 10 bis 15 % der Gesamtbevölkerung von Mindanao aus. Diese Gruppen haben eine reiche kulturelle Tradition und leben oft in ländlichen Gebieten, wo sie sich durch Landwirtschaft, Jagd- und Sammelwirtschaft selbst versorgen.
Herausforderungen der Lumad
Die indigenen Völker Mindanaos kämpfen um die Anerkennung ihrer angestammten Landrechte. Ihr Land wird oft von Bergbau-, Landwirtschafts- und Infrastrukturprojekten bedroht, die ohne ihre Zustimmung durchgeführt werden. Auch durch bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und der Regierung werden viele aus ihrer Heimat vertrieben. Für zahlreiche indigene Völker sind Land und Natur integrale Bestandteile ihrer kulturellen Identität und spirituellen Praktiken. Der Verlust des Landes bedeutet oft den Verlust von kulturellen Traditionen und sozialem Zusammenhalt.
Der Kampf um Landrechte und die Erhaltung ihrer Kultur sind zentrale Anliegen der Lumad, die oft zwischen die Fronten der verschiedenen Konfliktparteien geraten.
Auch sehen sie sich oft mit sozialer und wirtschaftlicher Marginalisierung konfrontiert. Sie haben in der Regel weniger Zugang zu Bildung, Gesundheitsdiensten und wirtschaftlichen Möglichkeiten im Vergleich zur nicht-indigenen Bevölkerung.
Die Globalisierung und der Einfluss der Mainstream-Kultur führen zum Verlust traditioneller Praktiken, Sprachen und Bräuche. Junge Mitglieder indigener Gemeinschaften neigen dazu, sich von ihren traditionellen Lebensweisen zu entfernen. Häufig werden sie Opfer von Mobbing und Diskriminierung. Zudem werden Aktivisten und Führer indigener Gemeinschaften, die sich für ihre Rechte einsetzen, oft bedroht, eingeschüchtert oder sogar getötet. Menschenrechtsverletzungen sind in einigen Regionen weit verbreitet.
Hinzu kommt, dass die Bergregionen eine unzureichende Infrastruktur bieten, sodass vielen Kindern der Zugang zu Bildung verwehrt bleibt. Doch ohne eine Schul- und Berufsausbildung haben sie keine Chance auf einen Job und damit auch nicht auf ein selbstbestimmtes Leben.
Unsere Hilfe auf der Insel Mindanao
Die Hilfe von "Kinder in Not" für die Stammesangehörigen ist breit gefächert.
Im ersten Schritt haben wir dafür gesorgt, dass ein medizinisches Team in der Provinz Cotabato mit einem geländetauglichen Fahrzeug ausgestattet wurde, um die Menschen in abgeschiedenen Bergregionen mit überlebenswichtigen Medikamenten versorgen zu können.
Im zweiten Schritt ermöglichte "Kinder in Not" den Bau von Brunnen und Wasserleitungen im Stammesdorf Saban, um die Bewohner vor Krankheitserregern zu schützen.
Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir jedoch, dass nur Bildung nachhaltige Chancen für eine bessere Zukunft schafft. Eine alte Grundschule in dem Bergdorf Saban wurde durch ein Erdbeben zerstört und der Unterricht fand im Freien statt. Mit Spendengeldern wurde daraufhin zunächst eine neue, unabhängige Stammesgrundschule in Saban gebaut, sodass nun bis zu 140 indigene Kinder hier ihre Grundausbildung absolvieren können. Genauso wichtig ist es allerdings, auch dafür zu sorgen, dass die Qualifikation an dieser Stelle nicht endet. Bislang war der Weg in die nächstgelegene High-School und zur Berufsausbildung einfach zu weit, zu teuer und zu gefährlich. Hier schafft ein kurzerhand umgebauter Transporter nun Abhilfe und übernimmt den Bustransfer.
Unsere Mission
Um die stammesangehörigen Kinder in Saban auf Mindanao langfristig unterstützen zu können, haben wir Patenschaften für Grund- und High-School-Schüler, sowie für diejenigen, die sich in der Berufsausbildung befinden, zu vergeben. Damit soll nicht nur jedes einzelne Kind gefördert, sondern die ganze Gemeinschaft unterstützt werden. Machen Sie mit und helfen Sie uns, die Kinder auf Mindanao zu stärken.
Impressionen
Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern.
Nelson Mandela