Bis vor Kurzem war Rohith eines von vielen Kindern im indischen Slum Jayanthi Nagar – ohne Perspektive, ohne Hoffnung. Der Siebenjährige lebt mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder in einer Hütte, die sie selbst aus gesammelten Bruchsteinen gebaut haben. Das Dach aus getrockneten Palmwedeln und Plastikfolien bietet nur notdürftigen Schutz vor Regen.
Was andere achtlos wegwerfen, ist für die Familie überlebenswichtig. Auf wilden Müllkippen und an Straßenrändern sammeln sie Plastikflaschen, Metallschrott und Papier – alles, was sich irgendwie verkaufen lässt. Der Erlös beträgt etwa 31 Euro im Monat. Für vier Menschen.
Der kleine Rohith drohte, in Kreislauf aus Armut und Ausgrenzung gefangen zu bleiben. Seine Eltern hatten die Schule nie abgeschlossen. Zwar schulten sie ihren Sohn ein, doch der Junge kam hungrig zum Unterricht, trug schmutzige Kleidung und wurde von seinen Mitschülern wegen seines Geruchs, seiner Herkunft und seiner Armut verspottet. Schließlich blieb Rohith aus Angst und Scham dem Unterricht fern.
Doch dann wurde er in unser Programm „Bildung gegen Kinderarbeit“ aufgenommen. Unsere Projektpartner vor Ort überzeugten seine Eltern, Rohith wieder zur Schule zu schicken und ihn nicht mehr zum Müllsammeln mitzunehmen. Dank unserer Patenschaften erhält er heute Schulkleidung, Lernmaterialien und gezielte Förderung. Seine Familie erhält zusätzlich Lebensmittelhilfe. In seiner neuen Schule hat man ein besonderes Augenmerk auf Kinder, die aus schwierigen Verhältnissen kommt. Die Lehrkräfte gehen auf seine speziellen Bedürfnisse ein. Rohith darf endlich wieder Kind sein.
Auch Rohiths Vater schöpfte neue Hoffnung. Als wir das Fischerei-Projekt ins Leben riefen (siehe auch den Blogeintrag vom März), meldete er sich sofort. Die Aussicht, nicht mehr täglich im Müll nach Verwertbarem suchen zu müssen, sondern mit einem kleinen Boot im nahegelegenen Kanal zu fischen, bedeutete für ihn vor allem eines: Würde.
Dank Ihrer großzügigen Spenden konnten wir 30 Fischerboote bei lokalen Handwerkern in Auftrag geben. In der vergangenen Woche wurden sie an die Familien in Jayanthi Nagar übergeben. Was wie eine kleine Maßnahme erscheinen mag, ist für die Menschen im Slum ein riesiger Schritt hin zu Selbstbestimmung, Ernährungssicherheit und einem Alltag ohne Kinderarbeit.
Bei der Übergabe sagte Rohiths Vater, er hoffe, genug Fisch zu fangen, um seine Familie zu ernähren und vielleicht sogar etwas auf dem Markt zu verkaufen. Zum ersten Mal seit Langem spürt er: Es könnte sich wirklich etwas verändern.
Die Boote sind da. Die Netze sind bereit. Mit ihnen wächst die Hoffnung. Rohiths Weg ist noch lang, aber er ist nicht mehr allein. Vielleicht schaut er bald von seiner kleinen Hütte auf den Kanal und sieht das Boot seines Vaters dort liegen – als Symbol für eine Zukunft, die mehr ist als reines Überleben.
Noch immer warten Familien in Jayanthi Nagar auf eine Chance wie Rohiths. Mit Ihrer Spende können wir weitere Boote finanzieren, Schulmaterialien bereitstellen, Familien entlasten und Kindern wie Rohith den Weg in ein besseres Leben ermöglichen.
Hier können Sie spenden und Zukunft schenken:
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