Bildungschancen für Kinder aus den Favelas

Favelas - so nennt man in Brasilien die Elendsviertel in den großen Metropolen. Die Menschen dort leben zwar mitten in der Stadt, aber dennoch am Rande der Gesellschaft. Viele Favelas werden von Banden kontrolliert, Armut, Terror und Drogen bestimmen den Allag der Bevölkerung. Das trifft vor allem die Kinder. Sie leiden unter Vernachlässigung, Fehlernährung und körperlicher und/oder seelischer Gewalt. Statistiken zeigen, dass ein Großteil der Favela-Kinder bereits in den ersten Schuljahren scheitern.

In der Tagesstätte "Bom Samaritano" erfahren 100 Mädchen und Jungen oft zum ersten Mal in ihrem Leben ein geschütztes Umfeld. Die Kinder sind in vier Altersgruppen aufgeteilt und werden von einem ausgebildeten Team mit Liebe und Fürsorge betreut und auf die Grundschule vorbereitet.

Über den Vorschulunterricht hinaus erhalten die Kinder vier Mahlzeiten am Tag, was leider in ihren Familien nicht selbstverständlich ist. Da die Kleinen in den beengten Unterkünften ihrer Familien selten einen erholsamen Nachtschlaf bekommen, wird in der KiTa die Mittagsruhe großgeschrieben. Aber auch die Entwicklung von Sozialkompetenz und das Erlernen einfachster hygienischer Grundregeln sind wichtige Bestandteile der Arbeit. So haben die Kleinen gute Chancen auf eine problemlose Eingliederung in die staatlichen Grundschulen.